Uli Kirsch solo

UnFOLKsame Lieder

Uli Kirsch soloNach 40 Jahren auf der Bühne ist es an der Zeit, einmal zurückzublicken. Mein Leben als Musiker war und ist spannend und abwechslungsreich und ich bin dankbar, dass mich mein Publikum immer unterstützt hat und es mir möglich war, das zu tun, was mir Freude bereitet und damit meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Rückblickend würde ich sagen, dass ich alles richtig gemacht habe.

Zurückblicken heißt auch, zu seinen Wurzeln zurückzukehren. Ich habe im Lauf der Jahre zahlreiche Lieder aus aller Welt gespielt, vorwiegend irische und englischsprachige Folk- und Rocksongs, aber begonnen hat alles mit selbst geschriebenen und gecoverten deutschsprachigen Liedern und so ist dieses neue deutschsprachige Programm eine Besinnung auf die Anfänge meiner musikalischen Laufbahn als Singer/Songwriter und eine Hommage an meine Vorbilder aus der Liedermacherszene der späten 70er und frühen 80er Jahre.

Das Repertoire reicht von selbst geschriebenen Titeln wie „Ich zieh aufs Land“ oder „Heut mach ich blau“ über Lieder von Georg Danzer und Hannes Wader sowie weniger bekannten Bands wie Elster Silberflug bis hin zu Interpretationen von Stücken des Kultduos Witthüser & Westrupp, beispielsweise dem „Rat der Motten“.

Rückblickend auf die letzten 40 Jahre Zeitgeschehen stelle ich fest, dass die bereits damals begonnene Umverteilung von unten nach oben immer weiter vorangeschritten ist, dass dank der Untätigkeit der Regierenden und der Profitgier der Konzerne der Kollaps unseres Ökosystems in greifbare Nähe gerückt ist, dass immer noch Millionen Menschen, insbesondere Frauen unterdrückt und die Ärmsten ausgebeutet werden, dass Despoten Menschen für ihre Machtgier in den Krieg schicken und dass nach wie vor auf der ganzen Welt Politiker das Volk belügen, um die Interessen der Reichen und Mächtigen durchzusetzen.

Ich bin Realist genug um zu wissen, dass meine Lieder daran nichts ändern werden, aber vielleicht geben sie Menschen Hoffnung und Mut, die wie ich daran glauben, dass, wenn wir es nur wollen, diese Erde ein bisschen besser für alle werden kann.

Irish Folk

Das irische Programm umfasst das gesamte Spektrum irischer Folksongs: traditionelle Balladen über das Leben in Irland, die die Lebensfreude, aber auch das Jahrhunderte währende Leid der Iren widerspiegeln; Rebelsongs, Liebeslieder, Tanz- und Trinklieder, sowie auch zeitgenössische Musik von Christy Moore, Andy Irvine oder The Brandos.

„(…) Aber auch mit ernsten und zum Teil traurigen Melodien wusste Kirsch zu überzeugen. So mit dem fantastisch gelungenen Kinderlied ‚All the Little Children‘. Es handelt von den Unstimmigkeiten in Belfast und ist für die Kinder, damit sie wieder Kinder sein dürfen und in Ruhe spielen können. Bei solchen Songs war Gänsehaut im Preis mitinbegriffen. Alles in allem war es ein sehr schönes Wechselbad der Gefühle. Man konnte lachen oder weinen, grölen oder nachdenklich sein“ (Die Rheinpfalz, Zweibrücken, 25.9.95).

Die Oldies

Das Programm mit der Musik der 60er bis 80er Jahre beinhaltet sowohl Folksongs von Bob Dylan, Donovan, Simon & Garfunkel, Cat Stevens und anderen als auch Rocktitel wie Venus, Honky Tonk Woman oder Locomotive Breath.

„Kirsch traf die Stimmung der Songs haargenau. Die Sinnlichkeit von ‚Scarborough Fair‘, die melancholische Heiterkeit der Titelmelodie von ‚Harold und Maude‘ die kämpferische Aggressivität der Endzeithymne ‚Eve of Destruction‘. (…) Uli Kirsch reiste musikalisch durch die Ära der Hippiegeneration und riss das Publikum durch seine einfühlsamen Interpretationen mit“ (Volksstimme Osterburg, 19.10.98).